Mosaik auf den Dächern Braunschweigs: Solaranlagen sind treibende Kraft der Energiewende vor Ort

Bei der zukunftsfähigen Energieversorgung kommt den Städten eine besondere Rolle zu – das gilt auch für Braunschweig. Die elektrischen Verteilnetze in der Löwenstadt sind das Schlüsselelement der Energiewende hier vor Ort: Im Unterschied zur konventionellen Energiegewinnung der Vergangenheit, erfolgt die moderne Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien dezentral in kleineren Anlagen und die Einspeisung auf den niedrigeren Spannungsebenen. Kai-Uwe Rothe, Geschäftsführer BS|NETZ, erklärt dazu: “Wenn Energie verstärkt dort erzeugt wird, wo sie verbraucht wird, reduziert das zwar mögliche Übertragungsverluste, die Betreiber der Versorgungsinfrastruktur werden damit allerdings vor neue Herausforderungen gestellt.” 

Photovoltaik in Braunschweig
Als zuständiger Verteilnetzbetreiber hat BS|NETZ den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region genauestens im Blick: In der Löwenstadt machen Photovoltaik-Anlagen derzeit einen Anteil von rund 98 Prozent bei der angeschlossenen Anzahl von Stromerzeugungsanlagen aus. Von den derzeit insgesamt 3.300 Photovoltaik-Anlagen im Braunschweiger Netzgebiet sind allein fast 700 im vergangenen Jahr in Betrieb genommen worden. Zusammen können alle Photovoltaik-Anlagen bis zu 38 GWh Strom erzeugen und damit rund 15.000 Braunschweiger Haushalte versorgen.

In den Vorjahren lag die Anzahl beim Zubau mit durchschnittlich 200 Photovoltaik-Anlagen pro Jahr deutlich darunter. “Energiekrise und Strompreisentwicklungen dürften wesentliche Gründe für diesen überproportionalen Zubau sein”, resümiert BS|NETZ Geschäftsführer Klaus Winter. Diese Entwicklung stellt für den Netzbetreiber insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels eine weitere fordernde Aufgabe dar.

Stromnetz der Zukunft
Eine weitere Hürde: Die Stromnetze nehmen bei der Energiewende eine Schlüsselrolle ein. Auch zukünftig müssen Erzeugung und Verbrauch weiterhin bedarfs- und verbrauchsorientiert aufeinander abgestimmt werden.

“Allein in diesem Jahr investieren wir 42 Millionen Euro, um die Braunschweiger Versorgungsinfrastruktur nach dem neuesten Stand der Technik zu modernisieren”, so Kai-Uwe Rothe. Ein Schwerpunktprojekt ist für BS|NETZ die Erneuerung der 110-kV-Leitungen im Bereich Hamburger Straße, Gifhorner Straße und Veltenhof. Kai-Uwe Rothe erklärt dazu: “Die Hochspannung ist das Rückgrat der Energieversorgung. Durch die Ertüchtigung entsprechender Leitungsabschnitte sorgen wir dafür, dass die Stromversorgung in der Löwenstadt zukunftssicher bleibt.”