Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat BS|ENERGY die Erlaubnis zur gewerblichen Aufsuchung von Erdwärme erteilt. Das Areal umfasst weite Teile des Stadtgebiets von Braunschweig und ist gut 270 Quadratkilometer groß. BS|ENERGY hatte im April dieses Jahres den Antrag auf Aufsuchungserlaubnis für Erdwärme für gewerbliche Zwecke gestellt. Die Erlaubnis beginnt am 01.01.2025 und läuft bis zum 31.12.2027.
„Für BS|ENERGY stellt die Nutzung von Erdwärme eine wichtige Möglichkeit dar, die Wärmeversorgung in Braunschweig zu dekarbonisieren. Als regionaler Energieversorger ist es unser Ziel, unsere Kunden langfristig sicher, preisgünstig und treibhausgasneutral mit Wärme zu versorgen”, erklärt Dr. Volker Lang, Vorstand von BS|ENERGY, „Dazu setzt BS|ENERGY auf die Modernisierung der Erzeugungsanlagen und den erforderlichen Um- und Ausbau der Fern- und Nahwärmenetze.” Welche Energiequellen das beste Potenzial zur Dekarbonisierung bieten und wie diese zukünftig genutzt werden können, wird zur Zeit im Rahmen eines Transformationsplans untersucht.
Mit der Erlaubnis erteilt das LBEG BS|ENERGY in einem ersten Schritt das exklusive Recht, in dem festgelegten Gebiet Erdwärme aufsuchen zu dürfen. Damit sind noch keine technischen Maßnahmen verbunden. Technische Maßnahmen wie beispielsweise Bodenuntersuchungen, Analysen und Probebohrungen müssen gesondert in Form von Betriebsplänen beim LBEG beantragt werden. Über diese Betriebspläne wird dann das LBEG als Bergbehörde unter Beteiligung der involvierten Personen sowie der in ihrem Aufgabenbereich berührten Behörden und den Gemeinden als Planungsträger entscheiden.
Hintergrundinformation:
Als Erdwärme bzw. Geothermie wird die in der Erdkruste gespeicherte Wärme bezeichnet. Es wird zwischen oberflächennaher Geothermie bis 400 Meter, mitteltiefer Geothermie von 400 bis 2000 Meter und tiefer Geothermie ab 2000 Meter unterschieden. Bereits in einer Tiefe von 50 bis 100 Meter ist die Temperatur ganzjährig konstant, in Deutschland steigt die Temperatur in der Erdkruste durchschnittlich um 3 Grad Celsius pro 100 Meter an (Quelle: Umweltbundesamt).