FAQs

Preisanpassungen Strom, Gas und Fernwärme zum 1. Oktober 2022

STROM

Gibt BS|ENERGY die stark gestiegenen Marktpreise 1:1 an seine Kunden weiter?

Nein. Der Strompreis hat sich am Markt innerhalb eines Jahres ungefähr versechsfacht. BS|ENERGY erhöht den Strompreis in der Grundversorgung um 23 Prozent. 

Dies ist möglich, weil BS|ENERGY einen Teil des Stroms bereits vorab beschafft hat, also vor den massiven Energiepreissteigerungen seit Oktober 2021.

Dabei hat BS|ENERGY besondere wirtschaftliche Lasten als Grundversorger durch die Aufnahme von mehreren Tausend Kunden zu tragen, deren Energieanbieter die Lieferung eingestellt haben und die BS|ENERGY in die Versorgung übernehmen musste.

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BS|ENERGY hat die Strompreise schon zum 1.4.2022 erhöht, warum nun noch einmal zum 1.10.2022?

Die Situation an den weltweiten Energiemärkten hat sich weiterhin massiv verschärft. Zudem hat der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die Situation noch weiter befeuert und die Handelspreise für Strom und Gas haben sich innerhalb eines Jahres nahezu versechsfacht.  

Diese Entwicklungen betreffen nicht nur BS|ENERGY, sondern alle Energieversorger deutschlandweit – diese müssen die hohen Marktpreise an ihre Kunden weitergeben. Preissteigerungen in diesem Umfang hat es in den vergangenen Jahrzehnten so nicht gegeben. 

Darüber hinaus trifft das bundesweite Phänomen, dass eine Vielzahl von Energielieferanten, insbesondere Discounter, ihren Kunden kurzfristig gekündigt haben, auch BS|ENERGY. Als Grundversorger sind wir verpflichtet, alle Kunden in Braunschweig zunächst in die Versorgung zu übernehmen. So haben wir mittlerweile mehrere Tausend Kunden neu in die Versorgung aufgenommen. Da diese Kunden unvorhergesehen in die Versorgung aufgenommen werden mussten, konnten wir keine Mengen für diese im Rahmen unserer langfristigen Planung beschaffen und müssen dies nun kurzfristig mit extrem hohen Preisen am Markt tun.

GAS

Gibt BS|ENERGY die stark gestiegenen Marktpreise 1:1 an seine Kunden weiter?

Der Gaspreis hat sich am Markt im Laufe des Jahres 2021 ungefähr versechsfacht, insbesondere seit Oktober 2021 sind die Preise stark angestiegen. BS|ENERGY erhöht in der Grundversorgung den Gaspreis um etwa 30 Prozent. Dies ist möglich, weil BS|ENERGY einen Teil des Erdgases bereits vorab beschafft hat, also vor den massiven Energiepreissteigerungen seit Oktober 2021.

Dabei hat BS|ENERGY besondere wirtschaftliche Lasten als Grundversorger durch die Aufnahme von mehreren Tausend Kunden zu tragen, deren Energieanbieter die Lieferung eingestellt haben und die BS|ENERGY in die Versorgung übernehmen musste.

BS|ENERGY hat die Gaspreise in der Grundversorgung bereits zum 1.4.2022 um 39 Prozent erhöht. Warum ist nun die nochmals deutliche Erhöhung von 30 Prozent nötig?

Die Situation an den Energiemärkten hat sich seit der Festlegung unserer letzten Gaspreisanpassung im Februar 2022 (für den 1.4.2022) weiter massiv verschärft. Wir erleben eine noch nie dagewesene Situation von Preissteigerungen an den Beschaffungsmärkten. Die Gaspreise an der Energiebörse haben sich gegenüber dem Vorjahr ungefähr versechsfacht. Diese Entwicklungen betreffen nicht nur BS|ENERGY, sondern Energieversorger deutschlandweit – diese müssen die hohen Marktpreise leider an ihre Kunden weitergeben. Preissteigerungen in diesem Umfang hat es in den vergangenen Jahrzehnten nicht gegeben. 

Darüber hinaus betrifft das bundesweite Phänomen, dass eine Vielzahl von Energielieferanten, insbesondere Discounter, ihren Kunden kurzfristig kündigen, auch BS|ENERGY. Als Grundversorger sind wir in der Pflicht, Kunden zunächst in die Versorgung mit zu übernehmen. Wir haben mittlerweile mehrere Tausend Kunden neu in die Ersatzversorgung aufgenommen. Da diese Kunden unvorhergesehen in die Versorgung aufgenommen werden mussten, konnten wir für diese keine Mengen  im Rahmen unserer langfristigen Planung beschaffen und müssen dies nun kurzfristig mit extrem hohen Preisen am Markt machen.

FERNWÄRME

Warum gibt es einen Unterschied bei der Preisanpassung von BS|Fernwärme Jan (+ 74,98 %) und BS|Fernwärme (+ 54,30 %)?

BS|Fernwärme und BS|Fernwärme Jan sind unterschiedliche Produkte für unterschiedliche Kundengruppen / Gebäudetypen. Für beide Produkte gilt, dass der Arbeitspreis stärker steigt als der Grundpreis. BS|Fernwärme Jan hat einen höheren Arbeitspreis-Anteil, so dass dieses Produkt demzufolge gegenüber BS|Fernwärme stärker steigt.

Fernwärmekunden können nicht einfach den Versorger wechseln. Hat BS|ENERGY da nicht einfach noch extra ein bisschen was “draufgepackt”?

Unsere Fernwärmepreise sind im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben an eine mit jedem Kunden vertraglich vereinbarte Preisregelung gebunden. Diese sieht eine Abbildung unserer Kosten wie der eingesetzten Brennstoffe sowie der Preise für CO2 nach feststehenden Preisklauseln vor. Die in den Klauseln verwendeten Indizes sind jeweils transparent öffentlich einsehbar. 

Die Formeln werden zum 01.04. und 01.10. eines jeden Jahres berechnet und Preisänderungen (-steigerungen wie auch -senkungen) werden eins zu eins an die Kunden weitergegeben.

Unter welchen Umständen ist wieder mit einem Sinken der Preise zu rechnen?

Unsere Fernwärmepreise sind an die vereinbarte  Preisregelung gebunden. Diese sieht vor, dass die Kosten, z. B. der eingesetzten Brennstoffe sowie die Preise für CO2, abgebildet werden. Wenn diese Kosten sinken, sinken auch die Fernwärmepreise.

Dabei gilt: Wir verfolgen mit der Modernisierung unseres Kraftwerksparks im Rahmen unseres Projektes E2030 das Ziel, kostentreibende Energieträger zu ersetzen und uns insgesamt klimaneutraler auszurichten.


Wird BS|ENERGY auch monatliche Abschlagszahlungen bei der Fernwärme bei seinen Kunden nach oben korrigieren?

Wir werden die Abschlagszahlungen weiterhin so berechnen, dass die Kosten für den zu erwartenden Jahresverbrauch gedeckt werden. Hierbei erfolgen Anpassungen der Höhe der zu zahlenden Abschläge nur im Falle absehbarer Änderungen des Verbrauchsverhaltens oder im Falle von Preisanpassungen. Die Politik hat zudem entschieden, dass Unterstützungsmöglichkeiten wie Heizkostenzuschüsse ausgeweitet werden.

Welche Vorteile hat Braunschweig von der Erneuerung des Kraftwerksparks bei BS|ENERGY (Projekt E2030)?

Mit einem flexiblen und nachhaltigen Kraftwerkskonzept steigt BS|ENERGY aus der Energieerzeugung mit dem fossilen Brennstoff Steinkohle aus, erreicht damit den ersten Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2035 und macht sich unabhängig von dem Energieträger Steinkohle. Der modernisierte Kraftwerkspark besteht dann aus den Komponenten Gas-und-Dampf- und Gasturbinen-Heizkraftwerk sowie Biomasse-Heizkraftwerk mit dem Hauptbrennstoff Altholz.

Damit kommen wir unserem Ziel, Wegbereiter einer flexiblen, ökologischen und bezahlbaren Energieversorgung zu sein, einen großen Schritt näher. Nach der Inbetriebnahme reduzieren wir den Einsatz von fossilen Energieträgern Schritt für Schritt und setzen auch Altholz als nachhaltigen und CO2-neutralen Energieträger ein. Somit wird sich dann bei der Preiskalkulation der CO2-Preis anteilig verringern.

Um unser Ziel, Klimaneutralität bis 2035, zu erreichen, arbeiten wir darüber hinaus daran,  weitere Erzeugungsanlagen zu dekarbonisieren.

ALLGEMEIN

Was sind die Erklärungen für die aktuelle Energiebörsenpreisentwicklung für Strom und Erdgas?

Für die aktuelle Entwicklung gibt es auch fundamentale Gründe. Die Energiebörsenpreise an den Großhandelsmärkten bilden sich durch Angebot und Nachfrage.

Die Gründe für die hohen Gaspreise: Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, das Aus für die Gaspipeline Nordstream 2, die reduzierten Liefermengen über Nordstream 1 nach Europa und die Sorge vor einer Gasmanagellage haben die Gaspreise auf nie dagewesene Höhen getrieben.  

Die Ursachen für die hohen Strompreise sind vielfältig: Da Gas auch für die Stromerzeugung eingesetzt wird, spielt der hohe Gaspreis eine Rolle. Zudem lässt die Verlängerung und Wiederinbetriebnahme von Kohleanlagen das Angebot an Kohle verknappen. Zudem kommt der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht schnell genug voran und auch die hohen CO2-Preise haben eine preistreibende Wirkung.