Elektromobilität

Umweltschutz ist für uns kein Lippenbekenntnis. Umweltschutz ist ein Pfeiler unserer Firmenkultur. Bereits jetzt leistet BS|ENERGY einen Beitrag, um Braunschweig und die Region noch sauberer zu machen: Somit fährt ein Großteil unseres ökologischen Fuhrparks mit elektrischem oder alternativem Antrieb und wird finanziert durch die Europäische Union – NextGenerationEU. Darüber hinaus investiert BS|ENERGY in Kooperation mit der TU Braunschweig in Forschungsprojekte rund um das Thema Elektromobilität, um diese weiter voranzubringen.

Schon gewusst? Bereits vor mehr als 100 Jahren nutzten die Braunschweigischen Elektrizitätswerke ein elektrisch angetriebenes Lieferfahrzeug. Von diesem “HAWA” gibt es heute weltweit nur noch zwei Modelle – eines davon weiterhin in Braunschweig bei BS|ENERGY.
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Unsere Forschungskooperationen

E-Sharing

BS|ENERGY und die Autovermietung Harms (Sheepersharing) bieten seit dem 1. September 2020 gemeinsam ein Carsharing mit Elektroautos, kurz: E-Sharing, in Braunschweig an.

Die Buchung kann über die Plattform von Flinkster oder direkt vor Ort beim Autoverleiher in der Zentrale an der Hamburger Straße vorgenommen werden. Zwei E-Autos stehen dort, der dritte Wagen kann bei Buchung mit dem Smartphone bei BS|ENERGY in der Taubenstraße abgeholt werden. Details zu unterschiedlichen Tarifen sind unter Sheepersharing.info zu finden.

Kunden von BS|ENERGY wird derzeit als Benefit bei entsprechendem Nachweis die Anmeldegebühr erlassen. Dies gilt für die private Nutzung des Angebots.

Ladestationen

Intelligentes Laden mit ChargeX

Eine der wichtigsten Fragen auf dem Weg zu mehr Elektromobilität betrifft den Ausbau der Ladeinfrastruktur. In Kooperation mit dem Start-up ChargeX gibt es eine innovative Antwort. E-Flotten-Betreiber, Wohnungswirtschaft, Gewerbetreibende oder Tiefgaragenbesitzer kennen das Problem: Herkömmliche Gebäudeanschlüsse machen die Installation zusätzlicher Ladestationen durch den mitunter notwendigen Netzausbau teuer und aufwendig – bislang jedenfalls, denn jetzt bieten BS|ENERGY mit der Digitalisierungsagentur KOM|DIA, Veolia und Thüga eine Ladelösung an, die auch bei Bestandsgebäuden einen einfachen Ausbau der Ladeinfrastruktur ermöglicht. Die White-Label-Komplettlösung für Stadtwerke und Reseller basiert auf der intelligenten Ladetechnik ChargeX des gleichnamigen Münchner Start-ups.

Wie genau funktioniert ChargeX?

Mit ChargeX kann der Betreiber bis zu acht Wallboxen an einem einzigen Ladestrang anschließen: Nur die erste Wallbox benötigt eine Zuleitung zum Hausanschluss, weitere Ladestationen können per vorkonfektioniertem Kabel ergänzt werden. Mithilfe eines intelligenten Lastmanagements werden die Fahrzeuge zeitversetzt geladen, die verfügbare Leistung des Gebäudeanschlusses wird optimal genutzt.

So lassen sich die Netzanschlusskosten erheblich reduzieren. Die Ladestationen sind modular erweiterbar und das smarte Ladesystem steuert, wann welches Fahrzeug Energie erhält, und vermeidet so eine Überlastung des lokalen Stromnetzes. Es lädt immer ein Fahrzeug, aber dafür mit maximaler Leistung. Für den reibungslosen Rotationsbetrieb sorgt ein lernfähiger Algorithmus, der anhand individueller Nutzerprofile eine effiziente Ladepriorisierung ermöglicht. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass jedes Fahrzeug standardmäßig mindestens eine 15-minütige Powerladung bekommt.

Einsatzbereiche

Das System eignet sich für jeden, der mehrere Ladepunkte an einem Ort benötigt, insbesondere in Bestandsgebäuden mit begrenzten Leistungsreserven am Hausanschluss, oder beispielsweise für Wohnungseigentümergemeinschaften, die ihre Garage oder Tiefgarage elektrifizieren möchten.

ChargeX bietet die Möglichkeit, kostengünstig E-Fuhrparks auszubauen und konventionelle Verbrenner zügig zu ersetzen. Schneller, flächendeckender Ausbau der Ladeinfrastruktur kann hierüber vorangetrieben werden – denn der Umstieg auf E-Mobilität ist auch gut fürs Klima und ein wichtiger Baustein in der Verkehrswende.

Feldtest Ladeinfrastruktur 2.0

Zusammen mit dem Stadtwerkeverbund Thüga starteten BS│ENERGY und KOM|DIA am 1. Dezember 2020 in zwei Gebieten in Waggum und Dibbesdorf den zweijährigen Feldtest “Ladeinfrastruktur 2.0”, bei dem die direkten Auswirkungen des Ladeverhaltens von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz untersucht werden.

Eine steigende Anzahl von Elektrofahrzeugen stellt hohe Ansprüche an die Netzstabilität, so dass intelligente Systeme nötig sind um einer Überlastung entgegen zu wirken und den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen. Das Forschungsprojekt soll hier konkrete Erkenntnisse liefern, wie wir klimafreundliche Elektromobilität ausbauen können und dabei das Stromnetz flexibel nutzen, vorhandenen Kapazitäten optimieren und Alternativen zu einem teuren Netzausbau zeigen.

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Interview: Ladeinfrastruktur im Praxistest

Im Dezember 2020 starteten die BS|ENERGY Gruppe und KOM|DIA zusammen mit dem Stadtwerkeverbund Thüga in Braunschweig den zweijährigen Feldtest “Ladeinfrastruktur 2.0”. In zwei eingegrenzten Gebieten testen 32 Haushalte mit ihren Elektroautos das Ladeverhalten und die Auswirkungen auf das Stromnetz.

Das Forschungsprojekt soll Erkenntnisse liefern für den Ausbau der klimafreundlichen Elektromobilität und wie Netzbetreiber dabei das Stromnetz flexibel steuern können. Dabei werden die Fahrzeuge nicht unbedingt sofort nach Anschluss an die Wallbox geladen, sondern erst, wenn im Netz ausreichend Kapazität vorhanden ist.

Wir haben uns mit Testteilnehmern aus zwei Haushalten, Jane Zhang aus Waggum und Rainer Schupetta aus Dibbesdorf, zu ihren Erfahrungen unterhalten.

BS|ENERGY: Frau Zhang, was hat Sie zur Teilnahme an dem Feldtest bewogen?

Jane Zhang: Unsere Familie ist tatsächlich erst über BS|ENERGY mit dem Feldtest zur Elektromobilität gekommen. Bei mir spielt der Umweltaspekt eine große Rolle, so dass wir das Projekt gerne unterstützen wollten. Wir nutzen grünen Strom und der Trend zur E-Mobilität passt in unsere Lebensweise und zum aktuellen Umweltgeschehen.  

BS|ENERGY: Wo laden Sie ihr Auto hauptsächlich?

Jane Zhang: Wir laden ausschließlich zu Hause an der Wallbox. Es gibt einfach noch nicht so viele Möglichkeiten außerhalb. Mit dem E-Auto fahren wir daher auch eher kurze Strecken, für lange Fahrten nutzen wir einen anderen Wagen. 

BS|ENERGY: Wie zufrieden sind Sie mit dem gesteuerten Laden?

Jane Zhang: Es gab ein, zwei Mal Anlaufschwierigkeiten zu Beginn, dass das Auto nicht geladen war. Das Laden an der Wallbox klappt inzwischen aber immer, ich sehe den aktuellen Ladestand und muss mir keine Gedanken machen. Das Auto ist einwandfrei geladen, wenn ich es brauche. 

BS|ENERGY: Herr Schupetta, was sind die ausschlaggebenden Gründe für Sie, elektrisch zu fahren?

Rainer Schupetta: Aufgrund der Umweltbelastung, die durch Verbrennermotoren entstehen, habe ich mein eigenes Fahrverhalten hinterfragt um zu sehen, was ich selbst für den Klimaschutz tun kann. Dabei habe ich festgestellt, dass ich etwa 80 Prozent meiner Fahrten im Nahbereich mache. Dieser Anteil hat den Ausschlag gegeben, die Elektromobilität in Betracht zu ziehen. Desweiteren habe ich mit Verbrauch, Reichweite sowie Ersparnissen beim Kauf, finanziellen Anreizen und der langfristigen Steuerersparnis auseinandergesetzt und diese Aspekte miteinander abgewogen. 

BS|ENERGY: Warum nehmen Sie am Feldtest teil?

Rainer Schupetta: Der Anreiz für die Teilnahme war für mich ein interessantes Gesamtpaket, das gut passte, beispielsweise die Vorteile hinsichtlich eigener Wallbox und deren Installation. Zu Beginn klang das Energiemanagement zwar etwas kompliziert, im persönlichen Kontakt bin ich jedoch von der Teilnahme am Test überzeugt worden.

BS|ENERGY: Wo sehen Sie die größten Schwierigkeiten beim Laden?

Rainer Schupetta: Die derzeitige Ladeinfrastruktur reicht nicht aus, so dass ich noch Abstriche bei der Reichweite von Elektrofahrzeugen sehe. Für Fernfahrten muss man sehr genau planen, wo der nächste Halt zum Laden ist und wie gut er erreichbar ist. Dies nimmt viel Zeit in Anspruch, gerade wenn man unterschiedliche Anbieter nutzt. Auch die Geschwindigkeit ist ein Thema, da schnelles Fahren den Verbrauch natürlich zusätzlich beeinflusst – aber die Akkutechnologie wird mit der Zeit sicher auch besser ebenso wie sich die Anzahl öffentlicher Ladepunkte erhöhen wird.

BS|ENERGY: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem gesteuerten Laden beim Feldtest gemacht?

Rainer Schupetta: Für das Laden zuhause über die Wallbox habe ich unseren Stromtarif auf Nachtstrom umgestellt. Im Großen und Ganzen klappt das Laden sehr gut. Gelegentlich gab es beim Lademanagement kleinere Störungen, die sich jedoch beheben ließen, so dass meine Erwartungen insgesamt erfüllt wurden.  

BS|ENERGY: Vielen Dank Ihnen beiden für das Gespräch!